Mittwoch, 12. Dezember 2007

one star records

hallo liebe freunde gepflegter rockmusik,
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das thema der nächsten tage sind "one star records". es geht um alben die bei der bewertung durch kritiker oder musikzeitungen nur einen von was weiß ich wie vielen möglichen sternen bekommen, oder aus sonst was für gründen extrem schlecht beleumundet sind. was steckt hinter diesen kritiken? welche alben haben einen besonders schlechten ruf? und sind sie vor allem wirklich so miess? in der nächsten zeit werden an dieser stelle einige dieser publikationen und ihre geschichte besprochen.
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neil young: "trans"
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jedem, der vor dem lesen dieses artikels einen blick auf das header-bild geworfen hat dürfte klar geworden sein, dass ich neil young über die massen verehre und schätze. das konzert mit seiner alten band "crazy horse", das ich im sommer 2001 in der berliner waldbühne erleben durfte gehört zu den besten, die ich jeh gehört habe.

1982 gehört der kanadier neil young bereits zur absoluten sperspitze der rock und folk-musik. grossartige alben wie "everybody knows this is nowhere", "after the goldrush" und "harvest" liegen vor, young stand in woodstock vor ca. einer viertel millionen menschen auf der bühne, er überzeugte solo wie auch in so legendären bands wie crazy horse oder eben crosby stills nash and young. 1982 unterschreibt young einen vertrag mit der firma geffen records. die nun folgenden jahre und veröffentlichungen werden in einigen neil young monographien als jahre der krise bezeichnet. young produziert musik die von seiner hörerschaft nicht verstanden wird, erfolge bleiben aus. den reigen eröffnet 1982 das album "trans". so muss man sich techno und eine welt in der computer zum alltag gehören in den frühen achtzigern vorgestellt haben! allein vor diesem hintergrund ist das album ein interessantes zeitgeschichtliches dokument. young gibt bis heute an, dass dieses album zu seinen persönlichen favoriten zählt. laut wikipedia stellt es den versuch einer kommunikation mit seinem autistischen sohn dar.

wenn man die "trans" vor diesem, relativ schweren, hintergrund hört, so wird man, glaube ich enttäuscht. für uns im jahr 2007, wo man das internet so selbstverständlich benutzt wie einen kugelschreiber, über 10 jahre nach der grossen kommerziellen tekkno "raveolution" wirkt das album einfach nur trashig. aber genau das macht meiner ansicht nach seinen charme aus. allein das cover! keine projektwoche edv in der fünften klasse würde heute mehr so ein bild abliefern! allerdings - neil young sicherlich auch nicht. dieses album reflektiert heute was in den letzten 25 jahren eigentlich alles abgelaufen ist. wenn man sich auf diese herangehensweise einlässt gerät "trans" plötzlich zu einem aufregenden trip in die vergangenheit, eine vergangenheit die viele von uns noch ziemlich bewusst miterlebt haben und die heute dennoch sehr weit weg scheint, eine zeit in der man computern noch ebenso neugierig wie ängstlich, unwissend wie erwartungsvoll gegenüber stand und die ein song wie "computer age" doch sehr treffend charakterisiert. immerhin ein song hat das album überdauert: "transformer man" erscheint 1993 auf der "unplugged" im akkustischen gewand noch einmal neu.
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fazit: vier von fünf sternen für "trans"

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